USA Pazifik – Westküste mit dem Camper

Nach Monaten der Planung, Organisation und Vorfreude auf meine Reise flog ich nun endlich mit der Lufthansa von Frankfurt nach Seattle, der größten Stadt im Nord-Westen der Vereinigten Staaten. Die Einreise war problemlos, den Ablauf kenne ich ja inzwischen schon sehr gut.

Den ersten Tag habe ich mein Hotel und die nähere Umgebung ausgekundschaftet und festgestellt, dass hier, im einzigen Waterfront Hotel in Downtown Seattle, schon viele Prominente übernachtet haben. Sogar die Beatles wurden hier 1964 während deren 1. Welt-Tournee aus dem Hotelzimmer angelnd fotografiert. Die Lage mit Blick auf die Elliot Bay und die Olympic Mountains ist wirklich einzigartig und ich hatte auf meiner gesamten Reise kein besseres Frühstück als in diesem Hotel.

Seattle gilt bei den Amerikanern als eine Stadt mit einer äußerst hohen Lebensqualität. Die Firmenzentralen von Boing, Amazon, Microsoft und anderen Konzernen sind hier angesiedelt. Unzählige Freizeitmöglichkeiten, Parks, ein beeindruckendes Shopping-Angebot sowie die Wälder, Berge und Nationalparks in und um die Metropolregion bieten einen Freizeitwert wie in kaum einer anderen US-Großstadt. Ich habe viele großartige Erlebnisse gesammelt, bin mit den sogenannten „Ducks“ auf einer außergewöhnlichen Stadtrundfahrt über Land und Wasser gefahren, habe auf dem großen Farmers-Market Fische durch die Luft fliegen sehen und durfte leckere hawaiianische Snacks mit Blick auf die Skyline und die Space Needle, dem Wahrzeichen der Stadt, genießen.

Seattle ist definitiv eine Reise wert! Hier hätte ich auch noch ein paar Tage länger bleiben können.

Mit einem C30, dem längsten und größten Wohnmobil des Veranstalters, begann meine Rundreise in Richtung Olympic National Park. Am Anfang etwas ungewohnt, hat man sehr schnell Freude und Sicherheit am entspannten Fahren auf amerikanischen Straßen und Highways. Es gibt kaum Drängler und die Fahrspuren sind meistens um einiges breiter als bei uns.

Auch wenn der Olympic National Park „nur“ als kurzer Zwischenstopp mit einer Nacht eingeplant war, war es für mich wohl eines meiner Highlights. Obwohl hier die Twilight Filme gedreht wurden, habe ich nur wenige Touristen gesehen und ich konnte die spannende Natur mit ihren im Nebel stehenden Bergen, Wasserfällen und Seen sowie die einsamen Strände und dem Hoh-Regenwald auf der Halbinsel ungestört erkunden. Ein Traum für Naturliebhaber und Wanderfreunde!

Ich verließ Washington State und fuhr die wunderschöne Küste Oregon´s weiter gen Süden. Die breiten Sandstrände mit Ihren mächtigen, skulpturenartigen Klippen und Felstürmen im Meer sind typisch für die Nord-West-Pazifikküste. Cannon Beach und Coquille Point bei Bandon stehen seit meinem Besuch auf der Liste der schönsten Strände, die ich persönlich je gesehen habe.

Wer ein wenig Action möchte kommt in den Oregon Sand Dunes voll auf seine Kosten. Die Dünen beginnen etwa bei der Kleinstadt Florence und ziehen sich etwa 65 km Richtung North Bend entlang der Küste. Die einzelnen Sandberge können bis zu 150 m hoch werden und bieten so nicht nur eine faszinierende Landschaft für Spaziergänger und Hobbyfotografen, sondern auch eine riesige Spielwiese für alle, die sich mit Offroad-Fahrzeugen austoben wollen.

Die RV-Parks/Camping Plätze habe ich mir nach der Lage und den Bewertungen in unseren USA Camping Führern ausgesucht und war bis auf 1-2 Ausnahmen sehr zufrieden. In Coos Bay zählte zum Beispiel neben unserem Blick auf die Bucht ein Casino mit Indoorpool zu den Annehmlichkeiten.

Nach 730 Meilen oder 1170 gefahrenen Kilometern fahre ich in den 3. und letzten Bundesstaat meiner Reise. Welcome to California! Die Sonne strahlte, das Meer glitzerte und ich entdeckte die ersten Redwood Bäume.

Die historische Hafenstadt Eureka ist mein erster Stopp im „Goldenen Staat“ und ich kam aus dem Fotografieren der viktorianischen Häuser in Old Town gar nicht mehr heraus. Hier gibt es zahlreiche hübsche Läden, Restaurants und Cafés sowie Museen und Galerien.

Ein weiteres absolutes Highlight meiner Tour war der Redwood Nationalpark. Er schützt die letzten erhaltenen Bestände der gigantischen Redwoods oder „Küstensequoien“, die sich auf einen Küstenstreifen von der Grenze Oregons bis Mittelkalifornien erstrecken. 112 Meter hoch soll der 400 Jahre alte und höchste Baum der Erde sein, der hier von den Park-Rangern entdeckt wurde. Kaum zu glauben, er befindet er sich noch im Wachstum! Die ältesten Bäume des Parks dürften ca. 2000 Jahre alt sein mit Stammdurchmessern von über sechs Metern. Ein paar Stunden war ich auf einigen der 200 km angelegten Wegen und Pfaden unterwegs. Es war atemberaubend, ich habe mich gefühlt, wie eine Ameise.

Der Redwood Coast Cabins und RV Park bei Eureka war für mich der familienfreundlichste Camping Platz. Hier haben sich viele Kinder auf dem großen Spielplatz getummelt, auch ein Pool steht den Gästen bei wärmeren Temperaturen zur Verfügung.

Nach einem sehr schönen Tag in Mentocino fuhr ich weiter über die berühmte Golden Gate Bridge nach San Francisco. Direkt bei meinem Campground konnte ich für die Fahrt in die Stadt ein kleines Fahrzeug mieten. Die Metropole zählt zu einer der beliebtesten Städte in den USA. Es gibt auf jeden Fall eine Menge zu erleben. Noch am selben Nachmittag habe ich diese grandiose Stadt erkundet. Ich habe die „Painted Ladies“ mit Sonne im Rücken fotografiert, den Ausblick auf die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz genossen, bin die Lombard Street runtergelaufen (nicht gefahren), und habe den Abend am Fisherman´s Warf mit Abendessen im Fog Harbor Fishhouse am Pier 39 ausklingen lassen.

Weiter ging es diesmal weg von der Küste in Richtung Berge. Nach etwa 3 Stunden erreiche ich den für seine imposanten Granitfelsen und seine Wasserfälle bekannten Yosemite National Park. Besucher können hier ganzjährig campen, leichte und anspruchsvollere Wandertouren unternehmen oder klettern. Sobald man sich zu Fuß auf die gut ausgeschilderten Pfade begibt, sieht man sehr viel weniger Menschen, besonders in der Nebensaison. Ich war sehr beeindruckt von der Schönheit dieses Parks und wäre gerne noch etwas länger geblieben.

Bevor ich meine Tour nach insgesamt 35 Stunden Fahrt mit einem Familienbesuch in Los Angeles beendete und auch mein fahrendes Zuhause wieder an der Station übergab, übernachtete ich noch einmal an der Küste bei Monterey. Einen Besuch im Monterey Bay Aquarium, einem der größten öffentlichen Schauaquarien weltweit, sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen.

Die Tour mit einem Camper und nicht mit einem Mietwagen zu unternehmen, ist sicher Geschmackssache, jede Art des Reisens hat Vor- und Nachteile.

Diese Reise war wirklich einmalig und ich werde mich noch lange daran erinnern.

 

Gerne berate ich Sie bei Ihrer nächsten USA Reise-Planung.

 

 

Denise Brülls

Ich arbeite seit 19 Jahren in der Touristik und seit 17 Jahren mit großer Freude bei Schalk´s Reise Service.

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